Am Donnerstag hat die Bezirksvertretung Innenstadt in Köln einen einstimmigen Beschluss zum Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ gefasst, mit dem an den Genozid am armenischen Volk gedacht wird.
In dem Beschluss heißt es: “Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative “Völkermord Erinnern” vorgebrachten Anliegens an, in Zukunft an zentraler, prominenter Stelle der Stadt an die am 2. Juni 2016 vom Deutschen Bundestag anerkannten genozidalen Verbrechen an den Armeniern und die Verantwortung Deutschlands zu erinnern.”, informiert die Initiative Völkermord erinnern, die seit fünf Jahren für eine Aufstellung des Mahnmals an der Hohenzollernbrücke kämpft.
In Anwesenheit von über hundert Kölnerinnen und Kölnern forderten der Verein ELDE-Haus, die Armenische Gemeinde Köln und die Initiative Völkermord Erinnern, sowie Professor Peter Busmann, Architekt der Ma’alot-Holocaust-Skulptur, nun eine zeitnahe Entscheidung anzustreben, wie in Zukunft der genozidalen und der kolonialen Verbrechen des deutschen Kaiserreiches gedacht werden soll. In der von der Bezirksvertretung vorgeschlagenen Findungskommission aus Verwaltung, Stadtrat und Zivilgesellschaft soll darüber in einem ähnlichen Verfahren entschieden werden, wie es für das Mahnmal in Köln-Mülheim zur Erinnerung an den NSU-Anschlag in der Keupstraße gewählt wurde. Vorerst soll das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ am Aufgang der Hohenzollernbrücke aufgestellt werden. Die Bezirksvertretung hat Verwaltung und Initiative gebeten, für die Aufstellung „eine rechtssichere Form zu finden“.
„Damit hat sich zum ersten Mal in Deutschland eine parlamentarische Vertretung dazu entschieden, im öffentlichen Raum des Völkermords an den Armeniern zu gedenken und die deutsche Mitverantwortung zu benennen. Dafür dankten die UnterstützInnen des Mahnmals der Bezirksvertretung ausdrücklich.“, so die Initiative Völkermord erinnern in ihrer Pressemitteilung.