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Armenien

Human Rights Watch bestätigt Kriegsverbrechen Aserbaidschans an Armeniern

Bildausschnitt aus einem Video, welches ein Kriegsverbrechen durch aserbaidschanische Soldaten an Armeniern zeigt.

In einer Erklärung bestätigte am Freitag die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch durch aserbaidschanische Streitkräfte verübte Kriegsverbrechen an Armeniern.

„Die Hinrichtung armenischer Kriegsgefangener durch aserbaidschanische Streitkräfte während der Kämpfe zwischen den beiden Ländern im September 2022 ist ein Kriegsverbrechen, für das die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen“., so die Menschenrechtsorganisation. „Human Rights Watch analysierte ein Anfang Oktober in den sozialen Medien veröffentlichtes Video, das die außergerichtliche Hinrichtung von mindestens sieben armenischen Kriegsgefangenen zeigt, offenbar durch aserbaidschanische Streitkräfte.“

„Die Morde ereigneten sich während der Kämpfe zwischen armenischen und aserbaidschanischen Streitkräften, die Mitte September ausbrachen, als Aserbaidschan in Armenien und entlang der Grenze einmarschierte.“, erklärte Human Rights Watch weiter.

Human Rights Watch überprüfte das 40-sekündige Video mit Hilfe verschiedener Methoden, unter anderem durch die Befragung von Waffen- und medizinischen Experten, die Analyse der im Video zu hörenden Sprache und die Verwendung von Bildsuchmaschinen, um festzustellen, ob das Video vor Mitte September online gestellt wurde.

„Neunzehn Sekunden nach Beginn des Videos beginnt ein Soldat mit einem Sturmgewehr vom Typ Kalaschnikow auf eine Gruppe unbewaffneter Männer zu schießen, die auf dem Boden sitzen. Unmittelbar nach Beginn der Schießerei ertönt der Ruf „Nicht schießen“ (vurma auf aserbaidschanisch). Mindestens zwei weitere Soldaten beteiligen sich an den Schüssen. Die Schießerei findet aus nächster Nähe statt und dauert zunächst 12 Sekunden. Danach wird bis zum Ende des Videos sporadisch weiter geschossen. Bei den Schüssen werden offenbar mindestens sieben Männer getötet.“, heißt es in der Erklärung.

Die Menschenrechtsorganisation analysierte auch mehrere Fotos, die am 13. September auf dem Messenger-Dienst Telegram gepostet wurden und die Leichen von neun offensichtlich toten Männern in armenischen Militäruniformen zeigen. Human Rights Watch bestätigte, dass es sich bei mindestens zwei der Leichen um Männer handelt, die in dem besagten Hinrichtungsvideo zu sehen sind.

Derweil haben die EU-Chefin Ursula von der Leyen, Außenministerin Annalena Baerbock, die Bundesregierung und die Parteien des Bundestages, mit Ausnahme der SPD, trotz mehrfacher Haypress-Anfragen, die aserbaidschanischen Kriegsverbrechen an Armeniern mit keinem Wort kritisiert oder verurteilt.

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