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Berlin eröffnet armenisches TUMO-Bildungszentrum

Kanzlerin Angela Merkel besucht das Tumo Center for Creative Technologies in Jerewan, Armenien, am 24. August 2018. REUTERS/Hayk Baghdasaryan/Photolure

In Berlin wurden am Dienstag Kooperationsverträge für das erste armenische TUMO-Zentrum in Deutschland unterzeichnet. Finanziert wird das Projekt von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

KfW-Vorstandsmitglied Ingrid Hengster und TUMO-Geschäftsführer Pegor Papazian unterzeichnen dazu, unter Anwesenheit von Staatsministerin Dorothee Bär, entsprechende Verträge. Bereits ab Herbst 2020 sollen dann in Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf wöchentlich rund 1.200 Jugendliche kostenlos digitale Fähigkeiten nach armenischem Erfolgsrezept erlernen.

Erstes kostenloses Lernangebot zu digitalen Themen in Deutschland

Das von der KfW in Berlin finanzierte und aus Armenien stammende TUMO-Zentrum ist in seiner Vielfalt das erste außerschulische kostenlose Lernangebot zu digitalen Themen in Deutschland. Es soll auch Kindern aus bildungsfernen Familien offen stehen und somit die Chancengleichheit erhöhen.

Angela Merkel besuchte während ihrer Armenien-Reise im August 2018 das privat finanzierte Tumo Center for Creative Technologies in Jerewan und war begeistert von dem Projekt. Im TUMO-Center lernen Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren kostenlos digitale Techniken und Kompetenzen – darunter Programmierung, Spieleentwicklung, Animation, Musik, Film, Fotografie, 3-D-Modellierung, Robotics, Grafikdesign und mehr.

Sam und Sylva Simonian, Gründer des TUMO-Zentrums

Das erste TUMO-Zentrum, benannt nach dem armenischen Dichter Hovhannes Tumanyan, entstand 2011 in Armeniens Hauptstadt Jerewan. Dabei handelt es sich um keine staatliche Bildungseinrichtung, sondern um ein privates Charity-Projekt, welches von dem amerikanisch-armenischem Unternehmerpaar Sam und Sylva Simonian ins Leben gerufen wurde. In Armenien gibt es bereits drei TUMO-Zentren, sowie ein weiteres in Stepanakert, der Hauptstadt der Republik Bergkarabach (Arzach). Darüberhinaus existieren Bildungszentren in Paris und Beirut und Paris.

Sam und Sylva Simonian, Gründer des TUMO-Zentrums
Das armenische TUMO-Konzept verwundert nicht, denn bereits zu Sowjetzeiten hatte Armenien – das Land der Schachmeister – den Ruf, gute Programmierer hervorzubringen. Das Internet ist heute in Armenien genauso frei wie in Frankreich, wie die NGO „Freedom House“ dem Land kürzlich in einem Ranking bescheinigte. Dies hebt die Republik Armenien unter den postsowjetischen Staaten besonders hervor

Lesen Sie auch:  Armenien unterzeichnet Rüstungsvertrag mit Frankreich

Dorothee Bär, MdB, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung:

„Bildung ohne digitale Bildung ist nicht mehr denkbar. Für Kinder und Jugendliche brauchen wir altersgerechte Angebote in-, aber auch außerhalb der Schule. Ich freue mich daher über die Initiative der KfW, das erste TUMO-Lernzentrum in Deutschland zu eröffnen. Dass Jugendliche dort nach der Schule kostenlos technische Fähigkeiten erwerben und digitales Denken lernen können, ist ein Gewinn – für jeden Schüler individuell, aber auch für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Wir brauchen digitale Köpfe, die mit ihren Kompetenzen und Innovationen die Zukunft unseres Landes gestalten. Ich bin zuversichtlich, dass TUMO in Deutschland eine ähnliche Erfolgsstory werden wird wie in Armenien“.

Das in Berlin bevorstehende TUMO-Zentrum wird von der KfW für die kommenden fünf Jahre finanziert. Nach Berlin sollen weitere TUMO-Zentren in Deutschland folgen.

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