Armenische Sänger gaben nach dem kürzlichen Tod eines armenischen Soldaten durch aserbaidschanische Scharfschützen am 23. Februar in einer Erklärung bekannt, dass sie sich weigern beim Eurovision Song Contest 2012 in Baku teilzunehmen.
»Wir weigern uns in einem Land aufzutreten, welches für seine Massenmorde und Massaker an Armeniern berüchtigt ist. Ein Land, wo Hass gegen das armenische Volk ein Teil der Regierungspolitik ist. Ein Land, welches die Einreise aller Menschen armenischer Abstammung, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, verbietet.« heißt es in der Erklärung. Sie forderten Armenien auf, keinen Teilnehmer zum Eurovision zu schicken.
Die Künstler wiederholten zudem ihr Misstrauen bezüglich der aserbaidschanischen Sicherheitsgarantien und wiesen auch auf die Ermordung des Armeniers Gurgen Margaryan hin, der durch die Hand eines aserbaidschanischen Offiziers beim NATO Seminar in Budapest vor einigen Jahren getötet wurde.
Die armenischen Sänger betonten die Bereitschaft am Eurovision Song Contest, mit einem anderen Gastgeberland sowie die Absicht an zukünftigen ESCs, teilzunehmen.
Die aserbaidschanische Menschenrechtlerin Arsu Abdullajewa sagte in einem Interview mit der Tageszeitung »taz.«, dass sie es sehr bedauern würde, wenn die Armenier wirklich den Eurovision boykottieren würden. Sie sehe in der Teilnahme Armeniens auch eine Chance für bessere Beziehungen zwischen Armeniern und Aserbaidschanern und fügte hinzu, dass die Mehrheit der Bevölkerung Aserbaidschans friedliebend ist.
»So planen wir auch die Aktion „Ein Licht für den Frieden“, mit der wir der Weltöffentlichkeit zeigen wollen, dass wir eine militärische Lösung des Konflikts ablehnen.«, berichtet sie in dem Interview.
