ISTANBUL. – Das 1937-1938 Dersim (heute Tunceli) Massaker war Thema einer türkischen TV Ausstrahlung. Das Programm des regierungsfreundlichen Senders Beyaz TV sorgte für großen Unmut auf Grund der klaren Äußerung der türkischen Journalistin Nagehan Alçı.
Bei einer Live-Sendung bezeichnete Nagehan Alçı die Ereignisse in Dersim als Genozid. Dies führte zu einer sofortigen Reaktion des Moderators und der weiteren Studiogäste. Der Moderator erklärte, dass der Begriff »Genozid« gefährlich sei, da die Türkei seit Jahren gegen eine Anerkennung des Völkermords an den Armeniern kämpfe. Das Problem des Völkermords an den Armeniern hängt wie ein Schwert über der Türkei, sagte der Moderator.
Nagehan Alçı erwiderte, dass die Ereignisse im Jahre 1915 eine Schande waren und wenn die Türkei sich diesem Thema bereits vor langer Zeit gestellt hätte, dann wäre sie nun nicht in solch einer Situation.
Die Journalistin Nagehan Alçı besuchte Armenien und Karabakh vor zwei Jahren und ihre Interviews führten zur Verärgerung bei den Azerbaijanern und türkischen Nationalisten.
Das Video zur Sendung in türkischer Sprache:
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