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Staatsschutz ermittelt nach Angriff auf Kölner Shisha-Bar

Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan führt zu politisch motivierten Angriffen in mehreren Städten weltweit. Zuletzt in Köln.

Foto: Radio Köln

Eine Gruppe von circa 20-30 Männern hat in der Nacht auf Freitag in Köln-Mülheim Scheiben einer Shisha-Bar mit Stühlen eingeworfen. Nach ersten Erkenntnissen hatten sich die mit Mundnasenbedeckung Maskierten in kleineren Gruppen auf der Vincenzstraße getroffen, ehe sie gegen 0.25 Uhr eine Shisha-Bar betraten.

Nach Angaben des armenischen Bar-Betreibers soll einer der maskierten Männer, der sich und seine Gruppe als Aserbaidschaner zu erkennen gab, ihn gefragt haben, ob er Armenier sei. Die Angreifer versuchten daraufhin in die Shisha-Bar des Armeniers einzudringen und schlugen dabei die Fenster der Bar mit Stühlen ein.

Die Polizei spricht von einem erheblichen Sachschaden, wie die Kölner Rundschau berichtet, nannte allerdings keine Summe. Inzwischen geht auch die Polizei von einer politisch motivierten Tat aus und ermittelt in diese Richtung.

Am 12. Juli sind Gefechte an der armenisch-aserbaidschanichen Grenze ausgebrochen. Grund dafür ist der seit 30 Jahren andauernde Konflikt um die mehrheitlich armenisch bewohnte Region Bergkarabach, die allerdings fernab der international anerkannten Staatsgrenzen von Armenien und Aserbaidschan liegt. Im Zuge der jüngsten Eskalation wurde in mehreren Städten weltweit, unter anderem in Los Angeles, Istanbul, Moskau oder London, von Angriffen auf Armenier berichtet. In Berlin gab es vergangene Woche mutmaßlich einen Brandanschlag auf ein Fahrzeug der armenischen Botschaft.

Der Staatsschutz der Polizei Köln, der die Ermittlungen zum jüngsten Fall in Köln aufgenommen hat, hat auf Grund der Maskierungen Schwierigkeiten die Identitäten der Angreifer festzustellen und bittet die Bevölkerung daher um Unterstützung. Hinweise zum Fall können an die Kölner Polizei unter der Rufnummer 0221-229-0 gegeben werden.

Lesen Sie auch:  Armenien will Aserbaidschan wegen Nichteinhaltung des IGH-Urteils vor UN-Sicherheitsrat bringen
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