Der liturgische Kalender der katholischen Kirche wird um mehrere Gedenktage erweitert. Den 27. Februar hat der Vatikan als Gedenktag des armenischen heiligen Gregor von Narek in den weltweit geltenden Römischen Kalender eingeschrieben.
Gregor von Narek, auch Grigor Narekatsi, lebte von 951 bis 1003 und war ein armenischer Mönch, Mystiker und Schriftsteller aus dem Königreich Vaspurakan. Papst Franziskus erhob Gregor von Narek bei den Feiern zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern am 12. April 2015 zum 36. Kirchenlehrer der römisch-katholischen Kirche.
Neben Mesrop Maschtoz, Eznik von Kolb, Nerses Schnorhali, Khatschatur von Taron und Nerses von Lambron ist Gregor von Narek einer der Väter der armenischen Liturgie. Sein Hauptwerk, das Buch der Klagelieder (Kurzname: Narek), gilt als herausragendes Werk mittelalterlicher armenischer Dichtkunst. 1984 verwendete es der deutsch-russische Komponist Alfred Schnittke in seinem Chorkonzert als Textgrundlage. Noch heute wird Gregors Gebetbuch Narek von gläubigen Armeniern viel gelesen. Wegen seiner Bedeutung für die Theologie und Frömmigkeit gilt Gregor in der Armenischen Kirche bereits seit langem als Kirchenlehrer.
Die neuen Gedenktage sind in alle Kalender und liturgischen Bücher für die Feier der Messe und des Stundengebets einzufügen, heißt es in dem entsprechenden Dekret der Gottesdienstkongregation.
Auch die Gedenktage der heiligen Hildegard von Bingen, am 17. September, und Johannes von Avila, am 10. Mai, sind per Dekret zu universellen Feiertagen erklärt worden. Bei den Gedenktagen handelt es sich um sogenannte „Feiertage dritten Grades“, die auch als „nicht gebotene“ Feste bezeichnet werden.