Die russische Tageszeitung „Kommersant“ veröffentlichte am Mittwoch die Karte der Verkehrswege und Eisenbahnstrecken, die von Armenien, Aserbaidschan und Russland während eines Treffens in Moskau am 11. Januar genehmigt wurden.
Im Vorfeld des Treffens zwischen dem russischen Präsidenten Putin, dem armenischen Premierminister Nikol Paschinjan und dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev wurde angekündigt, dass sich die Gespräche auf regionale Wirtschaftsfragen konzentrieren würden, insbesondere auf die Umsetzung von Punkt 9 der trilateralen Bergkarabach-Erklärung vom 9. November 2020, die die Freigabe aller Wirtschafts- und Verkehrsverbindungen in der Region vorsieht.
Punkt 9 der Erklärung legt fest, dass alle Wirtschafts- und Verkehrsverbindungen in der Region freigegeben werden. Die Republik Armenien soll die Sicherheit der Verkehrsverbindungen zwischen der Republik Aserbaidschan und der Autonomen Republik Nachitschewan (aserbaidschanische Exklave) garantieren, mit dem Ziel, den ungehinderten Verkehr von Bürgern, Fahrzeugen und Waren in beiden Richtungen zu gewährleisten. Die Kontrolle über die Verkehrsverbindung soll dabei von den Organen des Grenzschutzdienstes des russischen Geheimdienstes FSB übernommen werden.
Die schwarz gestrichelte Linie zeigt die Eisenbahnverbindung, die Armeniens Hauptstadt Jerewan über die südliche armenische Region Syunik mit Aserbaidschans Hauptstadt Baku verbinden wird. Der größte Teil der Bahnlinie wird durch die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan führen.
Die Eisenbahnstrecke ist seit dem ersten Bergkarabach-Krieg Anfang der 1990er Jahre nicht mehr in Betrieb.
Als die Eisenbahnverbindung von Russland nach Georgien nach dem Georgisch-Abchasischen Krieg 1992/1993 unterbrochen wurde, verlor Armenien diese Verbindung, und die russische Bahnlinie wurde mit der türkischen Eisenbahn zusammengelegt. Infolgedessen ist heute nur die Strecke Jerewan-Tiflis in Betrieb, und die einzige Straße, die Armenien mit Russland verbindet, führt über die strategische „Obere Lars“-Straße in Georgien, die allerdings oft wegen schlechter Wetterbedingungen geschlossen ist.
Die Straße, die nun Armenien mit dem Iran und Russland vereinen wird, ist auf der Karte mit einer grünen Linie markiert. Sie führt über die Stadt Julfa, in der Exklave Nachitschewan, in den Iran. Von Baku aus führt die Strecke dann im Norden über Dagestan nach Russland.