HOLLYWOOD. – Die Internet und Social Media Plattformen waren am Sonntag, den 11. März, in heller Aufregung nach der neusten Folge der erfolgreichen und von Millionen von Zuschauern gesehenen U.S. »E! Network«-Serie »Khloe and Lamar«. In der Folge wurde der Völkermord an den Armeniern thematisiert und Informationen des »Genocide Education Projects (GenEd)« sowie Material von anti-Leugnungs Protesten der »Armenian Youth Federation (AYF)«, bereitgestellt von Armen Varadian und Justin Kaladjian, wurden präsentiert.
Nach Angaben von Google Trends, belegte der Begriff »Armenian Genocide« den 10. Platz der meistgesuchten Begriffe am 11. März 2012 und den 19. Platz am Tag darauf. Berichten zu Folge, wurde die Sendung über den Völkermord an den Armeniern von über 2,1 Millionen Menschen im Fernsehen verfolgt und zählte für diesen Tag zu den Top Fünf der meist betrachteten Sendungen in der Altersklasse 18-49 Jahre. Vorausgegangene Twitter Nachrichten von Khloe und ihrer Schwester Kim Kardashian, mit dem Hinweis zur Thematik in der Sendung, erreichten über 13 Millionen Twitter Follower. Khloe und Lamar informierten mit ihrer Folge am 11. März Millionen Menschen in Amerika und weltweit über den Völkermord an den Armeniern.
»Genocide Education Project« war froh in dieser Sache helfen zu können, berichtet der Geschäftsführer Raffi Momjian.
»Leider hat das Versagen der internationalen Gemeinschaft den Völkermord an den Armeniern zu verhindern oder zu bestrafen einen gefährlichen Präzedenzfall hervorgebracht, der den Weg für den Holocaust, Genozide in Kambodscha, Ruanda und in jüngster Zeit in Darfur ebnete. Je mehr die Öffentlichkeit von diesen Gräueltaten erfährt und sich gegen ihre andauernde Leugnung stellt, desto eher werden wir sehen, dass Regierungen weltweit entschlossen Handeln werden um den Zyklus des Völkermords für immer zu beenden«, so Raffi Momjian.
Die Diskussion über den Völkermord an den Armeniern tauchte auf, als Khloes Ehemann, der Basketball Star Lamar Odom, während des NBA lockouts ein Angebot von der Türkei erhalten hatte um dort zu spielen. Dies war ein sensibler Punkt angesichts des Stolzes der Kardashian Familie auf ihr armenisches Erbe und das Vermächtnis der Türkei als unverbesserlicher Täter eines Völkermords gegen das armenische Volk. Die Frage führte Khloe dazu, ihrem Ehemann näheres über ihre Familiengeschichte und den Völkermord zu erzählen. Dieser zeigte sich verständnisvoll.
Die Produzenten von »E! Network« wandten sich an das »Genocide Education Project (GenEd)« nachdem sie Filmmaterial und Fotografien eines Informationsvideos gesehen hatten, welches von dem Alumni Armen Varadian und GenEd Direktorin Sara Cohan als Teil eines Menschenrechts Projekts, finanziert von dem »Rhode Island Council for Humanities«, erstellt wurde. Der Dokumentarfilm präsentierte Justin Kaladjans Fotos von AYF-Protesten aus New York und Washington D.C., sowie Fotografien und Videos die Varadian in Armenien aufgenommen hatte.
»Wir schätzen das Interesse der Show, mehr über die Bemühungen junger Armenier, öffentliches Bewusstsein für den Völkermord an den Armeniern zu schaffen, lernen zu wollen. Wir sind sehr beeindruckt von der Tatsache, dass dieses Wochenende Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, viele von ihnen zum ersten mal, mehr über unsere Arbeit für eine ehrliche und gerechte Lösung dieses schrecklichen Verbrechens erfahren haben«, sagten Varadian und Kaladjian in einer gemeinsamen Erklärung.
»Die »Armenian Youth Federation (AYF)« setzt sich seit über 50 Jahren durch Politik und zahlreiche Proteste, intensiv für Gerechtigkeit in Bezug auf den Völkermord an den Armeniern ein. Khloe und Lamar machten diese Botschaft am Wochenende viral und erzielten einen wirkungsvollen Schlag gegen die Leugnung des Völkermords«, teilte Vorstandsmitglied Yervant Kachichian mit.
Am 14. März berichtete ebenfalls die große türkische Tageszeitung »Hürriyet Daily News« über die Sendung der Kardashians zum Völkermord an den Armeniern.
Familie Kardashian und die armenischen Wurzeln
Die Kardashians sind seitens ihrer Mutter schottisch-niederländischer und seitens ihres Vaters Robert armenischer Abstammung. Robert Kardashian verstarb im Jahre 2003 an Speiseröhrenkrebs. Der Prominenten-Anwalt erlangte als Strafverteidiger von O.J. Simpson 1995 nationale Anerkennung.
Bekannt wurde die Familie durch die Reality Soap »Keeping Up with the Kardashians«. Kim Kardashian zählt international zu den berühmtesten der Familie. Sie unterstützt die Anerkennung des Völkermords bei zahlreichen Gelegenheiten und wandte sich dabei ebenfalls an die U.S. Regierung der Vereinigten Staaten. Robert Kardashian legte stets viel Wert darauf, dass seine Familie stolz auf ihre armenische Kultur ist und nicht vergisst woher sie stammt.
In einem Interview mit Armenianpulse.com berichtet Kim Kardashian, dass die armenische Kultur einen großen Einfluss auf ihr Leben hat.
Meine Urgroßeltern seitens meines Vaters, kamen während der Zeit des Genozids in die USA. Mein Urgroßvater war Armenier aus Armenien und meine Urgroßmutter war Armenierin aus der Türkei. Ich wurde mit einem starken armenischen Einfluss groß gezogen. Ich hörte immer Geschichten über Armenien, aß armenisches Essen und zelebrierte armenische Feiertage.
In dem Artikel »Kim Kardashian is keeping up with the Armenians« der englischen Boulevardzeitung »The Sun«, wird über die Flucht ihrer Familie während des Genozids aus ihrer türkischen Heimatstadt Karakale (in der Provinz Mush) in die USA berichtet. Im Juli 1896 brachten Sam und Harom Kardashoff, eine russische Schreibweise des armenischen Namens Kardashian, einen Jungen zur Welt namens Tatos – Kim Kardashians Urgroßvater. Sam und Harom Kardashoff flohen mit Tatos und seinen Geschwistern im Herbst 1913, kurz vor dem Blutvergießen, nach Los Angeles. Dort angekommen anglisierte Tatos seinen Namen zu Tom, startete ein Unternehmen in der Müllsammlung und heiratete die Armenierin Hamas Shakarian.
Die Familie wechselte in das Fleischverarbeitungsgeschäft und wurde durch harte Arbeit enorm erfolgreich und wohlhabend. Der heute 94 Jahre alte Arthur, der Sohn der beiden, und seine armenische Frau Helen bauten das Unternehmen auf. Es heißt, dass Arthur, Vater von Robert Kardashian, das größte Fleischverarbeitungsunternehmen in Südkalifornien besaß.