In jüngster Zeit berichteten der SPIEGEL und MDR von der Präsenz einer sogenannten „armenischen Mafia“ in Deutschland. Im Rahmen dieser Berichterstattung wurden auch dem Botschafter der Republik Armenien in Deutschland, Ashot Smbatyan, Verbindungen zur „Mafia“ unterstellt. Dieser wehrte sich gegen diese Behauptungen und erwirkte eine einstweilige Verfügung. Dem SPIEGEL und MDR wurde gerichtlich untersagt, Behauptungen, es Bestünde eine Verbindung zwischen dem armenischen Botschafter Smbatyan und der sogenannten „armenischen Mafia“ wörtlich oder sinngemäß verbreiten oder verbreiten zu lassen. Die Richter äußerten, dass es sich hier um Verdachtsberichterstattung handele, die nur zulässig sei, wenn es einen „Mindestbestand an Beweistatsachen“ gibt. Die vom SPIEGEL publizierten Indizien für eine „Mafia“-Verbindung hätten diesen Anforderungen nicht genügt, so das Landgericht Berlin.
Nun nimmt auch der Primas der armenischen Kirche in Deutschland, Archimandrit Serovpé Isakhanyan, zu den Anschuldigungen gegen Botschafter Smbatyan Stellung.
„Vor einigen Tagen unterstellten „Der Spiegel“ und „MDR“ in ihrem Bericht über die armenischen Mafiagruppen in Deutschland dem Armenischen Botschafter in Deutschland Verbindungen zu diesen Gruppierungen. Es waren schwere Anschuldigungen, die dazu führen können, dem guten Ruf eines Diplomaten, der sich mit vollem Einsatz und erfolgreich für die Entwicklung der armenisch-deutschen Beziehungen einsetzt, zu schaden“, so der Primas.
Mit einem Schreiben an den Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble und an den Bundesaußenminister Heiko Maas bekundete der Primas sein Erstaunen über diese Beschuldigungen gegenüber dem armenischen Botschafter in Deutschland. Der Primas betonte die Erfolge in der Entwicklung der Beziehungen zwischen Armenien und Deutschland und die wichtige Rolle von Botschafter Smbatyan in dieser positiven Entwicklung in den vergangenen drei Jahren.
„Es ist für uns sehr wichtig, dass sich die deutsch-armenischen Beziehungen in allen Bereichen weiterhin positiv entwickeln. Und in diesem Prozess erachten wir die Rolle und das Wirken eines Botschafters ganz wesentlich. … Die absolute Mehrheit der in Deutschland lebenden Armenier und unsere Kirchenmitglieder waren und sind sehr zuversichtlich, in der Person des Herrn Smbatyan einen guten, engagierten Botschafter zu haben, der im Rahmen seines diplomatischen Dienstes vieles getan hat, damit Armenien in Deutschland würdig vertreten wird“, heißt es in dem Schreiben des Primas.