Die seit acht Monaten andauernde Blockade des Lachin-Korridors durch Aserbaidschan hat zu einer humanitären Krise geführt. Eine Gruppe türkischer Intellektueller ruft die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.
„Seit Monaten verhängt das Regime in Baku, unterstützt vom Regime in Ankara, eine Blockade gegen die armenische Bevölkerung von Bergkarabach, die die Möglichkeit eines Völkermordes heraufbeschwört. Die Straße Stepanakert-Goris, die nach dem letzten Karabach-Krieg, an dem die türkischen Streitkräfte beteiligt waren, für humanitäre Hilfsfahrzeuge, Rettungsdienste und Friedenstruppen hätte geöffnet werden müssen, ist seit dem 12. Dezember 2022 belagert und gesperrt.
Seit Monaten fordern die Vereinten Nationen, die Institutionen der Europäischen Union und der Europarat Aserbaidschan auf, die Blockade von 120.000 Menschen in Bergkarabach zu beenden, aber das Regime in Baku hat die Blockade ignoriert, abgelehnt oder geleugnet. Jeder weiß, dass keine lebensnotwendigen Güter nach Bergkarabach gelangen können und dass die Bewohner Bergkarabachs die Region nicht verlassen können, nicht einmal, für dringende medizinische Behandlungen.
Angesichts der sich verschärfenden Krise und der Besorgnis der internationalen Gemeinschaft bedroht der Diktator von Baku, Ilham Alijew, die Bewohner Bergkarabachs weiterhin öffentlich und wiederholt. So sehr, dass der ehemalige Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Luis Moreno Ocampo, einen wichtigen
Artikel veröffentlichte, in dem er Alijews Vorgehen in Bergkarabach als Völkermord bezeichnete.
Wir, die unterzeichnenden türkischen Staatsbürger, stellen fest, dass die internationale Öffentlichkeit nicht ausreichend sensibel auf die Entwicklungen reagiert und verfolgen die Situation mit Sorge. Die Verhinderung von Völkermorden bedeutet nicht, darauf zu warten, dass sie geschehen, und dann zu intervenieren. Es bedeutet, aktive Schritte zu unternehmen, um eine solche Gefahr jetzt zu verhindern.
Wir rufen alle Staaten, internationale Organisationen, insbesondere die Vereinten Nationen und die Internationale Rotkreuz-Organisation, und die internationale Gemeinschaft auf, aktiv zu werden. So wie 1948 bis 1949 die Berlin-Blockade durchbrochen wurde, fordern wir, die Blockade Bergkarabachs durch eine Luftbrücke zu durchbrechen und damit dieser menschlichen Tragödie ein Ende zu setzen.“, heißt es in dem
Schreiben, welche die türkisch-armenische Wochenzeitung AGOS veröffentlichte.
Unterzeichner:
Abdullah Demirbaş, Abdülhakim Daş, Adnan Cangüder, Adnan Çelik, Ahmet Aykaç, Ahmet Konuk, Akın Atauz, Akın Birdal, Alev Er, Alex Köşkeryan, Ali Gökkaya, Ari Günter, Aslı Erdoğan, Attila Tuygan, Ayşe Hür, Ayşe Yıldırım, Ayşegül Devecioğlu, Baskın Oran, Bayram Kaya, Celâl Başlangıç, Cengiz Aktar, Cengiz Arın, Denis Dreisbusch, Doğan Özgüden, Emrah Cilasun, Erdal Doğan, Erdoğan Kahyaoğlu, Eren Keskin, Ergun Babahan, Erol Ercan, Eser Budak, Esra Mungan, Fatime Akalın, Fikret Başkaya, Garo Kaprielyan, Gençay Gürsoy, Güngör Şenkal, Gürhan Ertür, Hacer Ansal, Hasan Burgucuoğlu, Hatice Yıldız, Hıdır Çelik, Hovsep Hayreni, Hüseyin Habip Taşkın, İbrahim Seven, İnan Gedik, İnci Tuğsavul, İra Tzourou, Kemal Bilget, Kemal Hür, Kemal Yalçın, Kenan Yenice, Mahmut Konuk, Mehmet Ali Balta, Nafiz Özbek, Necati Abay, Nedim Kibar, Nesim Ovadya İzrail, Nesrin Nas, Nevzat Onaran, Nurcan Baysal, Nurten Kırmızıgül, Okan Küçükersan, Osman Okkan, Oya Baydar, Ömer Faruk Gergerlioğlu, Ömer Madra, Racho Donef, Ragıp Duran, Ragıp Zarakolu, Ramazan Gezgin, Recep Maraşlı, Sait Çetinoğlu, Sait Oral, Selahattin Koçak, Selay Ertem, Selma Koçiva, Serdar Koçman, Sibel Yiğittekin, Şaban İba, Şakir Bilgin, Şamil Altan, Şanar Yurdatapan, Şükriye Ercan, Taner Akçam, Ülkü Çevik, Viktorya Çiprut, Yalçın Ergündoğan, Yasemin Gedik, Yaşar Küçükaslan, Yavuz Aydın, Yavuz Baydar, Yetvart Danzikyan, Yıldız Aydın, Yusuf Köse, Zarife Atik, Ziya Özder.