Armenische Architekten formten die Landschaft der heutigen Türkei mit ihren erstaunlichen Bauwerken. Der Architekt Osep Sarafian enthüllte bei seinem Vortrag am 21. Oktober geheime Details über Männer, die dem Wort »Armenier« durch ihre kunstvolle Architektur zu Prestige verhalfen.
Bei einer Reise nach Istanbul, auf dem Weg nach Armenien im Frühling 2010, erfuhr Sarafian von einer außergewöhnlichen allerersten Ausstellung in der Türkei namens »Armenian Architects of Istanbul in the Era of Westernization«. Die Ausstellung präsentierte Arbeiten von armenischen Architekten während der Verwestlichungsperiode des Osmanischen Reiches.
Die Ausstellung war ein schönes Hilfsmittel um freundschaftliche Beziehungen zwischen Türken und Armeniern aufzubauen indem den Armeniern, die prachtvolle Bauten errichteten, Anerkennung geschenkt wurde.
Sarafian betonte wie in den 1970er Jahren Pars Tuğlacı (Türkischer Staatsbürger armenischer Herkunft, Schriftsteller, Sprachwissenschaftler und Historiker) ein Buch über den renommierten und sehr angesehenen osmanischen Architekten Mimar Sinan veröffentlichte, in dem Dokumente präsentiert wurden die beweisen, dass Sinan der Sohn einer armenischen Familie aus Kesaria war, der von seiner Familie weggerissen und als Türke aufgezogen wurde.
Ein Kunsthistoriker namens Suheyi wollte sich mit dem Gedanken das Sinan ein Armenier war nicht anfreunden und verklagte Tuğlacı mit der Begründung er würde „Falsche armenische Propaganda“ betreiben. Jedoch verlor Suheyi das Verfahren.
Das Wort »Armenier« wurde, heute zum Teil immer noch, in der Türkei oft als ein abfälliges Adjektiv verwendet und kreative Armenier wurden nie für ihre Leistungen gewürdigt, daher wurden ihre Namen oft zu türkischen umgeändert. Der Tot von Hrant Dink im Jahre 2007 bewirkte ein Aufwachen bei der armenischen Jugend in Istanbul, die nun ihre Vergangenheit erforscht und mutig darüber schreibt. Einige intellektuelle türkische Schriftsteller geben nun zu: »Ohne die Armenier, wäre die osmanische Kultur ziemlich schlicht.«
Der türkische Architekt Hasan Kuruyazici beschloss ebenfalls ein Buch zu veröffentlichen welches den Beitrag armenischer Architekten während der Westernisierung des Osmanischen Reiches in Hinblick auf das 18. und 19. Jahrhundert hervorhebt. Die Bücher führten zu einer sensationellen Überraschung, da sie zeigten, dass der Großteil der schönen Architektur der heutigen Türkei von Armeniern designed und erbaut wurde. Eine Wahrheit die niemand leugnen kann.
Die Balyans gehörten zu den bedeutendsten dieser armenischen Architekten. Die Familie war in Konstantinopel, heute Istanbul, ansässig. Im 18. und 19. Jahrhundert entwarfen und bauten sie viele bedeutende Gebäude, darunter Schulen, Kirchen, Moscheen, Wohnhäuser und Paläste für den jeweiligen Sultan, seine Familie und andere wohlhabende Menschen. Die Architekten der Familie Balyan bevorzugten westliche Architektur und westliches Design. Sie nahmen aber auch osmanisch-türkische Bauformen auf. Die Ortaköy-Moschee (türkisch Ortaköy Camii; eigentlich Büyük Mecidiye Camii) im Istanbuler Distrikt Beşiktaş am Hafen von Ortaköy stammt von Nikoğos Balyan und seinem Vater Garabed Balyan und wurde im Jahre 1856 fertiggestellt. Das berühmteste und größte Bauwerk der Balyans ist der Dolmabahçe-Palast, einer der weltweit schönsten Paläste des 19. Jahrhunderts.
Fünf Generationen dieser Familie prägten das Bild des heutigen Istanbul, insbesondere neun Mitglieder der Familie haben als Architekten das europäische Aussehen Istanbuls maßgeblich mitgestaltet.