Bei der Parlamentswahl vom Sonntag in der Türkei hat Erdogans islamisch-konservative AKP die absolute Mehrheit verloren; die AKP ist seit zwölf Jahren in der Türkei an der Macht. Erdogans Plan, sich von einer großen Mehrheit der AKP im türkischen Parlament eine neue Verfassung auf den Leib schneidern zu lassen, ist somit gescheitert.
Die pro-kurdische HDP konnte die 10%-Hürde überwinden und schaffte es mit 13% erstmals ins Parlament. Im neuen Parlament wird es zudem mehr Frauen und mehr Christen als zuvor geben. Insgesamt erhielten vier christliche Abgeordnete – drei Armenier und ein Aramäer/Assyrer – Sitze im Parlament. Uca und ihr Kollege Ali Atalan vertreten die Minderheit der Jesiden. Zum ersten Mal in der Geschichte der türkischen Republik zieht mit dem Politiker Özcan Purcu zudem ein Vertreter der Roma ins Parlament ein.
Drei Armenier im Parlamant
Der Armenier Markar Esayan, Journalist für die pro-AKP Zeitung „Yeni Şafak“, zieht für Erdogans AKP ins Parlament. Die armenische Rechtsanwältin Selina Doğan, von der 1923 von Mustafa Kemal Atatürk gegründeten Republikanischen Volkspartei CHP, wurde ebenfalls ins Parlament gewählt. Ebenso wie der dritte armenische Kandidat Garo Paylan von der kurdischen HDP.