„Ich hoffe, dass die unabhängigen internationalen Gerichte die Fälschung von Xocali aufdecken werden, die Aserbaidschan für politische Zwecke benutzt“, sagte Vova Vardanov, Teilnehmer der Xocali „Liberation Operation“. Mkrtich Tonoyan sagte er bedauert, dass wir nur dann über Xocali sprechen, wenn wir der aserbaidschanischen Propaganda entgegenwirken müssen und dabei die strategisch wichtige Bedeutung dieser Operation ignoriert wird.
Ab dem Frühjahr im Jahr 1991 wurden die Siedlungen von Bergkarabach von der aserbaidschanischen OMON Einheit angegriffen. Um die Blockade des einzigen verfügbaren Flughafens in der Nähe von Xocali aufzuheben, von dem aus unter anderem die Hauptstadt Stepanakert und seine Zivilbevölkerung von aserbaidschanischer Seite über mehrere Wochen hinweg bombardiert wurde, organisierten armenische Einheiten Militäraktionen vom 25-26 Februar 1992, berichtet die Nachrichtenseite Public Radio of Armenia.
Weiter heißt es, dass die Selbstverteidigungs-Streitkräfte von Bergkarabach einen Korridor errichteten, damit zivile Aserbaidschaner die Stadt verlassen können. Das Vorhandensein des Korridors wurde von der internationalen Menschenrechtsorganisation Memorial sowie von Aserbaidschanern, die nur auf Grund dieses humanitären Korridors überleben konnte, bestätigt. Zuvor wurde zudem die aserbaidschanische Seite von Armeniern über die bevorstehende Operation informiert. Diese Tatsache wurde bei mehreren Gelegenheiten auch von aserbaidschanischen Beamten, sowie dem damaligen Präsidenten Aserbaidschans, Ayaz Mutalibow, bestätigt.
Dennoch wurde eine Evakuierung der friedlichen aserbaidschanischen Zivilbevölkerung aus der Kampfhandlungszone seitens Aserbaidschan nicht vorgenommen. Auch diese Tatsache wurde von der Organisation Memorial sowie von Flüchtlingen bestätigt.
Im Laufe der vergangenen 21 Jahre hat Aserbaidschan, mit Hilfe des Verbündeten Türkei, diese Ereignisse benutzt, um ihre eigenen Verbrechen zu verschleiern und um der armenischen Seite das Massakrieren einer friedlichen Bevölkerung vorzuwerfen. Die Verschleierungen beziehen sich auf systematisch geplante und von der Regierung Aserbaidschans geduldete Progrome in den aserbaidschanischen Städten Sumgait, Kirovabad sowie der Hauptstadt Baku, die von 1988 bis 1990 an der armenischen Bevölkerung Aserbaidschans verübt wurden und mehrere Hundert Todesopfer zur Folge hatten. Auch das Massaker an der armenischen Bevölkerung in Maraga, verübt im April 1992 durch aserbaidschanische Streitkräfte, versucht man durch die Monopolisierung von Xocali zu verschleiern.
Inwieweit die Verschleierung dieser Verbechen seitens Aserbaidschan betrieben wird war erst kürzlich zu beobachten und sorgte für internationales Aufsehen, als der bekannte aserbaidschanische Schriftsteller Akram Ajlisli wegen Armenierfreundlichkeit geächtet wurde. Der „Fehler“ des 75-jährigen Aserbaidschaners Ajlisli war es, dass er in seinem Buch „Stone Dreams“ am Feindbild des aserbaidschanischen Staates gerüttelt hat, nämlich dem der Armenier. Denn die Armenier weltweit wurden von Aserbaidschans Präsidenten Ilham Aliyev öffentlich zum Staatsfeind Nummer Eins erklärt. In seinem Buch berichtet der Schriftsteller von den Pogromen und Verbrechen der Aserbaidschaner an den Armeniern. Die aserbaidschanische Bevölkerung, von denen viele das Buch nicht gelesen haben werden, bezeichneten es als einseitig, waren empört und veranstalteten Bücherverbrennungen vor dem Haus des Schriftstellers. Weiterhin wird Armenien vorgeworfen nicht ebenfalls solch ein Buch zu veröffentlich. Dabei wird jedoch ein wichtiges und bereits im Jahre 2007 veröffentlichtes Buch gänzlich ignoriert, nämlich das vor allem unter Armeniern sehr bekannte und geschätzte Buch „My Brother’s Road“ von dem armenischen Autor Markar Melkonian, in dem ebenfalls die Verbrechen die seitens der Armenier an Aserbaidschanern verübt wurden ausgiebig geschildert werden.
Die regiemtreue Regierung Aserbaidschans hatte nach „Stone Dreams“ umgerechnet 9500 Euro für denjenigen ausgesetzt, der ihnen das Ohr des Schriftstellers Akram Ajlisli bringt. Ilham Alijews rechte Hand, Ali Hasanow, sagte: „Wir müssen öffentlich Hass gegenüber diesen Leuten ausdrücken“.
Am 25. Februar, dem Jahrestag des Pogroms in Sumgait, dachten Armenier weltweit an die Opfer und nahmen an Gedenkveranstaltungen teil.
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