ISTANBUL. – Ein armenischer Lehrer wurde heute in der Türkei in seinem Haus ermordet aufgefunden. Dies ist bereits der zweite Mord innerhalb von zwei Wochen an türkischen Staatsbürgern armenischer Herkunft.
Türkischen Medienberichten zu Folge wurde Ilker Sahin, ein 40-jähriger Grundschullehrer an der armenischen Aramyan Uncuyan Schule, im Istanbuler Stadtteil Kadiköy ermordet.
Kollegen von Sahin fingen an sich Sorgen zu machen, als dieser seit dem orthodoxen Weihnachtsfest am 7. Januar drei Tage in Folge nicht zur Arbeit erschien. Nach unbeantworteten Telefonanrufen fuhren Sahins Kollegen schließlich zu seiner Wohnung und alarmierten die Polizei, die später das Haus betrat und die Leiche des Armeniers mit durchtrennter Kehle vorfand. Es wird vermutet, dass Sahin einige Zeit mit dem Täter, oder den Tätern, gekämpft haben muss. Die Polizei schloss die Möglichkeit von Mord während eines Raubüberfalles aus.
Sahin arbeitete seit neun Jahren an der armenischen Schule. Laut Aussagen der türkischen Hürriyet soll es sich jedoch entgegen vieler Berichte bei Ilker Sahin um keinen Armenier gehandelt haben.
Eine ältere armenische Frau wurde vor zwei Wochen in der Türkei ermordet (mehr dazu hier), auch ihre Kehle war durchgeschnitten und ihr wurde ein Kreuz in die Brust geritzt. Ein weiterer Angriff gegen eine ethnische armenische Frau erfolgte Anfang letzten Jahres. Die Frau überlebte, verlor bei dem Mordversuch jedoch ein Auge.
Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass die Polizei in Istanbul diese drei Morde mit einander in Verbindung bringt.