Am Samstag hat die Polizei in Istanbul mit Gewalt eine Demonstration der „Samstagsmütter“ (Cumartesi Anneleri) aufgelöst, die Aufklärung über ihre vor Jahrzehnten in Gefangenschaft verschwundenen Angehörigen verlangen.
An der Demonstration nahm ebenfalls Arat Dink teil, Sohn des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink, der vor 11 Jahren in Istanbul von einem türkischen Nationalisten erschossen wurde. Beim Versuch der Polizei Arat Dink zu verhaften, gingen die HDP-Abgeordneten Ahmet Şık, Hüda Kaya und Serpil Kemalbay dazwischen, um die Verhaftung zu verhindern. Auch der armenischstämmige HDP-Abgeordnete Garo Paylan wollte die Verhaftung von Arat Dink verhindern und wurde dabei selbst zur Zielscheibe der Polizei.
Die Samstagsmütter wollen auf das Schicksal Angehöriger aufmerksam machen, die in den 80er und 90er Jahren festgenommen wurden und seither verschwunden sind. Seit Mai 1995 gehen die türkischen Frauen regelmäßig friedlich auf die Straße.
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Türkei: Polizei versucht armenischen Abgeordneten Garo Paylan und Hrant Dinks Sohn bei Demo zu verhaften
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