Al-Qaida-nahe islamistische Rebellen haben Ende September zwei christliche Kirchen in der Stadt ar-Raqqa im Norden Syriens geschändet. Dabei rissen sie die Kreuze der Kirchen nieder, ersetzten diese mit der schwarzen Fahne des Jihad und zerstörten Reliquien, Gemälde und Statuen.
Wie die in Großbritannien ansässige „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ (SOHR) berichtet, handelt es sich bei den zwei Kirchen, die von Kämpfern der al-Qaida-Splittergruppe „Islamic State of Iraq and the Levant“ (ISIS) angegriffen wurden, um die katholische Sayida al-Bshara Kirche sowie die armenische al-Shuhada‘ Kirche, ebenfalls bekannt als die Märtyrerkirche.
„ISIS-Kämpfer zerstörten das Kreuz der katholischen Sayida al-Bshara Kirche. Sie haben auch die Einrichtung der Kirche verbrannt – Kreuze, Gemälde und Statuen.“, berichtet die SOHR.
„Zudem haben die Kämpfer auch das Kreuz der armenischen al-Shuhada Kirche in der Nähe des al-Rashid Gartens entfernt.“, fügte die Beobachtungsstelle SOHR hinzu.
„Wir, in der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, verurteilen solche konfessionellen Handlungen, die den Forderungen des syrischen Volkes nach Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie und Gleichheit widersprechen.“
Der islamistische Angriff im syrischen ar-Raqqa hat Spannungen und tödliche Auseinandersetzungen zwischen der islamistischen Gruppe, kurdischen Fraktionen und moderaten Rebellengruppen wie der Ahfad al-Rasul Brigade angeheizt.
Nach den Übergriffen auf die katholische und armenische Kirche protestierten die Bewohner von al-Raqqa auf den Straßen und forderten die Anhänger der al-Qaida-Splittergruppe ISIS auf, ihre Stadt zu verlassen.
—
VIDEO: Syrian Rebels Swap Cross Atop Church for Al Qaeda Flag, mrctv.org