Russland hat Aserbaidschan aufgefordert, alle armenischen Gefangenen des Bergkarabachkrieges vom Herbst 2020 ohne Vorbedingungen freizulassen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem armenischen Amtskollegen Ararat Mirzoyan in Moskau.
Lawrow sagte, dass dieses Forderung an Aserbaidschan auf Präsidentenebene und auf anderen Ebenen gesendet worden sei. Der armenische Außenminister Ararat Mirzoyan erklärte seinerseits, dass Armenien die Bestimmung über den Austausch von Kriegsgefangenen nach dem Prinzip „alle für alle“ erfüllt habe und erwarte, dass Aserbaidschan ebenfalls alle armenischen Gefangenen freilasse.
„Aserbaidschan unternimmt unter Verletzung des Völkerrechts offen provokative Schritte, die einen direkten Eingriff in das souveräne Hoheitsgebiet Armeniens darstellen, mit dem wir am 12. Mai dieses Jahres konfrontiert wurden. All diese Handlungen werden von den anhaltenden armenienfeindlichen und aggressiven Äußerungen der aserbaidschanischen Machthaber begleitet.“, sagte Armeniens Außenminister.
Lawrow gab an, dass das trilaterale Waffenstillstandsabkommen vom 9. November 2020, zwischen Russland, Armenien und Aserbaidschan, sich auf die Kriegsgefangenen bezieht, die zu diesem Zeitpunkt festgehalten wurden. „Jetzt hält Aserbaidschan Gefangene fest, die nach dem 9. November 2020 dort gefangen genommen wurden. Dennoch fordert der russische Präsident in seinen Gesprächen mit Präsident Aliyev und bei anderen Gelegenheiten die Freilassung aller armenischen Gefangenen ohne jegliche Vorbedingungen.“, so der russische Außenminister.
Er sagte, Russland werde weiterhin auf dieser Position bestehen, fügte aber hinzu, dass die endgültige Entscheidung nicht von Russland abhänge.