Der Fussballer Mesut Özil hat über Social Media seine Solidarität mit Aserbaidschan im aktuellen Angriffskrieg gegen Armenien zum Ausdruck gebracht. Der FC Arsenal-Spieler twitterte: „Aserbaidschans Problem ist unser Problem, Aserbaidschans Freude ist unsere Freude. Ein Volk, zwei Nationen“.
Für Özil sei es wichtig, dass die Welt erfahre, dass die Region Bergkarabach „illegal besetzt“ sei, so Özil in einem Statement auf Twitter. „Ich bin besorgt, dass der bewaffnete Konflikt in und um die aserbaidschanische Region Bergkarabach, den internationalen Frieden und die Sicherheit gefährdet“, so der deutsch-türkische Fussballer. „Lasst uns Frieden erreichen und auf eine faire Zukunft hinarbeiten, ohne Gewalt. Jedes Todesopfer auf allen Seiten ist ein Verlust zu viel“, heißt es weiter.
Özil ist in der Vergangenheit bereits mehrfach für seine öffentliche Unterstützung des türkischen Präsidenten kritisiert worden.
Armenien befindet sich seit dem 27. September in einem Verteidigungskrieg gegen Aserbaidschan. Die aserbaidschanische Aliyev-Regierung erhält bei ihren Angriffen Unterstützung aus der Türkei. SPIEGEL-Recherchen belegen, dass Erdogan mindestens 1.000 syrische Söldner für einen Monatsgehalt von rund 1000 Dollar für den Kampf gegen Armenien und Bergkarabach nach Aserbaidschan geschickt hat. Einer der Söldner äußerte SPIEGEL gegenüber, dass sie in Bergkarabach an vorderster Front kämpfen, währende aserbaidschanische Soldaten weiter hinten positioniert seien.
Die beiden Kaukasus-Staaten befinden sich seit fast 30 Jahren in einem Konflikt um die Kontrolle über die Region Bergkarabach. Die Region überschneidet sich mit dem Großteil der historischen armenischen Provinz „Arzach“ , welches Bestandteil des Königreichs Armenien war (189 v. Chr. bis 387 n. Chr.). 1921 wurde von Josef Stalin Bergkarabach der Aserbaidschanischen SSR zugeschlagen, obwohl 94% der dort lebenden Menschen Armenier waren. Durch den Zerfall der UdSSR erklärte sich Bergkarabach am 2. September 1991 per Volksentscheid – und in Übereinstimmung mit der sowjetischen Verfassung – für unabhängig. Baku reagierte mit einer Blockade der Region und versuchte die Kontrolle mit militärischen Mitteln zurück zu gewinnen. Daraufhin griff Armenien mit russischer Unterstützung ein und besetzte ca. 14% des Territoriums Aserbaidschans als Schutzzone. Einem 3-jährigen Krieg und ca. 30.000-50.000 Toten folgte im Mai 1994 ein seit jeher brüchiges Waffenstillstandsabkommen.