Der Ehrenvorsitzende der kurdischen Partei BDP in der Türkei hat sich bei den Armeniern wegen des Völkermords entschuldigt.
Der unabhängige Abgeordnete im türkischen Parlament, Ahmet Türk, sagte in einem Interview mit dem Fernsehsender IMC-TV, dass sich an den Vorfällen 1915 gegen die Armenier, Aramäer und Jesiden die Kurden aktiv beteiligt hätten. Deswegen entschuldige sich der kurdische Politiker bei diesen Völkern. Es sei sehr wichtig, dass sie die Entschuldigung annähmen. Des Weiteren forderte Türk den türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan auf, sich ebenfalls diesem langjährigen Problem zu stellen. Nach Ansicht von Türk wurden die Kurden bei den Massakern gegen die Armenier von den damaligen Machthabern benutzt.
„Es ist an der Zeit, dass wir alle die Geschichte erneut lesen und die Realitäten der Vergangenheit akzeptieren. Das Osmanische Reich hat unsere Väter und Vorfahren benutzt, um Armenier, Aramäer und Jesiden zu massakrieren. Wir, als ihre Söhne, Kinder und Enkelkinder, sind verpflichtet die Armenier um Vergebung zu bitten.“, so Türk in dem Interview.
Im Ersten Weltkrieg wurde der Großteil der Armenier im damaligen Osmanischen Reich vertrieben und getötet. Schätzungen zufolge verloren dabei bis zu 1,5 Millionen Armenier ihr Leben. Die überwiegende Mehrheit der internationalen Geschichtswissenschaft klassifiziert die Ereignisse als Völkermord.
Die Türkei leugnet den Genozid und befürchtet im Falle einer Anerkennung Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe und Landforderungen seitens der Armenier.