Das am Sonntag enthüllte Mahnmal zum Genozid an den Armeniern erhält weitere Unterstützung. Das EL-DE-Haus, Förderverein des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, hat sich in einem öffentlichen Schreiben an die Oberbürgermeisterin Kölns, Frau Henriette Reker, gewandt und sie aufgefordert, das Genozid-Mahnmal zu erhalten.
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Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
Der Vorstand des Vereins EL DE Haus, Förderverein des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, hat sich auf seiner gestrigen Vorstandssitzung mit der Entscheidung der Stadt befasst, das von der Initiative „Völkermord erinnern“ errichtete Mahnmal für den Völkermord an den Armeniern entfernen zu lassen. Diese formal begründete Entscheidung widerspricht der in unserer Stadt seit mehreren Jahren geübten Tradition, Denkmäler, die durch bürgerschaftliches Engagement in der Kölner Stadtgesellschaft errichtet wurden, um an die Verbrechen des Nationalsozialismus oder an Verbrechen gegen die Menschlichkeit erinnern sollen, nicht zu entfernen und im Dialog mit den Initiatorinnen und Initiatoren Lösungen zu finden, die dem Wert dieser Mahnmale und dem Anliegen der Initiatoren gerecht werden. Ohne dieses bürgerschaftliche Engagement, das anfangs immer wieder strittig war, gäbe es weder die Gedenkstätte Gestapogefängnis noch die Stolpersteine und auch das Denkmal für die hingerichteten Jugendlichen und Zwangsarbeiter an der Hüttenstraße in Ehrenfeld nicht.
In diesem Sinne erwarten wir von Ihnen eine Entscheidung, das Mahnmal zu erhalten und dem Anliegen der Initiatorinnen und Initiatoren zu entsprechen.
Mit freundlichen Grüßen
– Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen (Vorsitzender)
– Hajo Leib (Stv. Vors.)
– Ciler Firtina