In den letzten Tagen wird in den offiziellen Medien Aserbaidschans der deutsche Botschafter in Baku, Wolfgang Manig, sowie die Politik Berlins im Allgemeinen kritisiert, berichtet die aserbaidschanische oppositionelle Nachrichtenagentur „Turan“.
Ursache der Kritik soll das Fernbleiben des Botschafters an Reisen ausländischer Diplomaten in die Gebiete sein, die Aserbaidschan im Herbst 2020 während ihres Angriffskrieges in Bergkarabach eroberte.
„Die Entscheidung, ob, wann und wohin der Botschafter oder Mitarbeiter der Botschaft reisen, hängt von der Bewertung aller Umstände ab. Bei der Bewertung wird abgewogen, ob eine Reise einen Mehrwert für die Arbeit der Botschaft darstellt, wie sie vom Auswärtigen Amt gewünscht wird, und ob eine Reise mit Sicherheits- oder Gesundheitsrisiken verbunden ist.“, begründete Wolfgang Manig auf Anfrage von Turan sein Fernbleiben.
Manig wurde ebenfalls zur aktuellen Position Deutschlands beim armenisch-aserbaidschanischen Bergkarabach-Konflikt befragt. „Die Politik der Bundesregierung gegenüber der Südkaukasusregion war in den letzten Monaten darauf ausgerichtet, die Eskalation des Konflikts zwischen Aserbaidschan und Armenien in und um Bergkarabach zu stoppen. Das Ziel aller Aktivitäten der Bundesregierung ist die Beendigung der Feindseligkeiten und der Beginn der Versöhnung zwischen Aserbaidschanern und Armeniern. Der Außenminister betonte sein persönliches Engagement in den Gesprächen mit seinen Amtskollegen sowohl in Aserbaidschan als auch in Armenien. Die deutschen Botschaften sowohl in Baku als auch in Jerewan arbeiten – ungeachtet von Reisen in bestimmte Regionen – in diesem Sinne. Die Bundesregierung setzt den Dialog mit Aserbaidschan und Armenien in dieser Hinsicht fort – auch im Rahmen der OSZE und der EU. Wir ermutigen beide Parteien, ihre Gespräche unter der Schirmherrschaft der Ko-Vorsitzenden der OSZE-Minsk-Gruppe für eine nachhaltige Lösung des Konflikts wieder aufzunehmen.“, teilte Manig laut Turan mit.