WASHINGTON. – Das »Armenian Genocide Museum of America« hat am 5. April 2012 eine Ausstellung namens »The Witnesses of the Armenian Genocide (deutsch: Die Zeugen des Völkermords an den Armeniern) eröffnet, wie die »Armenian Assembly of America« berichtet.
Fotografien zum Genozid, die von deutschen Zeitzeugen gemacht wurden werden ausgestellt. Die Ausstellung findet in der Lutherischen Kirche der Reformation in Washington D.C. statt.
Fotografisches Beweismaterial zum Völkermord an den Armeniern ist rar, denn das Fotografieren der Armenier war während des Völkermords im Osmanischen Reich streng verboten. Diese Verbote ignorierend gelang es dennoch einigen deutschen Offizieren und Zivilisten die schrecklichen Ereignisse auf Fotos festzuhalten.
Die Fotografien des Wuppertaler Armin T. Wegner gehören heute zu den wichtigsten Beweisen des Genozids an den Armeniern. Wegner schmuggelte die Bilder aus dem Osmanischen Reich und verarbeitete diese zu einem Vortrag der für Furore sorgte. Doch über den Völkermord an den Armeniern und das Wegschauen der Deutschen will man damals nichts hören.
Die Ausstellung in Washington ist das Resultat jahrelanger Arbeit und Forschung in den europäischen Archiven. Viele der Fotografien werden nach Jahrzehntelanger Missachtung nun zum ersten Mal ausgestellt. Die Fotos der armenischen Deportierten werden zusammen mit Tagebucheinträgen, Berichten und Memoiren der Fotografen, die deren Echtheit dokumentieren, ausgestellt.