Sieben aserbaidschanische Soldaten, darunter ein Armeegeneral, und zwei armenische Offiziere wurden am Dienstag in heftigen Kämpfen getötet, die an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze den dritten Tag in Folge andauern.
Aserbaidschans stellvertretender Verteidigungsminister Kerim Veliyev sagte, dass Generalmajor Polad Hashimov und Oberst Ilgar Mirzoyev „wie Helden“ im westlichen aserbaidschanischen Bezirk Tovuz an der Grenze zu Armeniens nördlicher Provinz Tawusch gestorben seien. Nach Angaben aserbaidschanischer Nachrichtenagenturen bestätigte Veliyev auch den Tod von fünf weiteren aserbaidschanischen Soldaten.
Das armenische Militär berichtete unterdessen, dass es die ersten Opfer seit Beginn der Feindseligkeiten erlitten habe. Shushan Stepanian, die Sprecherin des armenischen Verteidigungsministeriums, sagte, Major Garush Hambardzumian und Hauptmann Sos Elbakian seien durch feindliches Feuer getötet worden.
Stepanian sagte am Dienstag Morgen, dass eine aserbaidschanische Militärdrohne die zivile Infrastruktur in Berd, einer armenischen Stadt nahe des Grenzabschnitts, angegriffen habe. Sie sagte, keiner der Stadtbewohner sei dabei verletzt worden.
Das armenische Außenministerium verurteilte den gemeldeten Drohnenangriff und sagte, dass die aserbaidschanische Seite eine „angemessene Antwort“ erhalten werde. Nach Angaben der Behörden in der armenischen Hauptstadt Jerewan haben aserbaidschanische Streitkräfte am Montag zwei armenische Grenzdörfer beschossen.
Russland, die Europäische Union und die Vereinigten Staaten forderten eine sofortige Beendigung des Konflikts. Die US-amerikanischen, russischen und französischen Vermittler, die sich um eine Lösung des Bergkarabach-Konflikts bemühten, forderten Armenien und Aserbaidschan am Montag auf, die Friedensgespräche „so bald wie möglich“ wieder aufzunehmen.
Armenien und Aserbaidschan befinden sich seit fast 30 Jahren in einem Konflikt um die armenisch bewohnte De-facto-Republik Bergkarabach (Arzach). Die Auseinandersetzung die am Sonntag begann, ereignete sich allerdings fernab von diesem umstrittenen Gebiet was den jüngsten Angriff so heikel macht.
Nur wenige Tage vor dem aserbaidschanischem Artilleriebeschuss meldete die Tageszeitung „taz“, dass trotz Waffenembargo Daimler-Trucks mit israelischen Geschützen nach Aserbaidschan gelangt waren. Deutschland zeigte nur wenig Aufklärungswillen.