Vor dem Hintergrund der Wiederannäherung zwischen der Türkei und Armenien werden Flugverbindungen zwischen den beiden Staaten aufgenommen. Der türkische Billigflieger Pegasus Airlines will ab Februar die armenische Hauptstadt Jerewan anfliegen, wie eine Sprecherin des Unternehmens der dpa am Donnerstag sagte. Ab dem 2. Februar werde es wöchentlich drei Hin- und Rückflüge geben.
Nach Jahren der Eiszeit hatten Armenien und die Türkei Mitte Dezember angekündigt, bereit für eine Normalisierung der Beziehungen zu sein. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu kündigte in dem Zuge auch die Aufnahme von Flugverbindungen an. Am Freitag wollen sich Sondergesandte beider Länder in Moskau treffen, um weitere Schritte zu besprechen.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind unter anderem wegen der Weigerung der Türkei, den Genozid an den Armeniern anzuerkennen, stark belastet. Die Grenzen zwischen beiden Ländern hat die Türkei einseitig aufgrund des Bergkarabachkonflikts und aus Solidarität mit Aserbaidschan, mit dem es kulturell und sprachlich verbunden ist, seit 1993 geschlossen. Die Türkei pflegt enge Beziehungen zu Armeniens Rivalen Aserbaidschan. Ankara unterstützte Bakus Großoffensive etwa im jüngsten Krieg im Herbst 2020 um das mehrheitlich armenisch bewohnte Bergkarabach auch militärisch und mit Söldnern. Bei dem 44-tägigen Angriffskrieg, der große Gebietsverluste für die Armenier zur Folge hatte, wurden über 6.500 Menschen getötet.
(dpa/hp)