Bei den schwersten Gefechten seit 1994 zwischen Armenien und dem Nachbarland Aserbaidschan an der Frontlinie zum umstrittenen Grenzgebiet Bergkarabach sind nach Angaben des armenischen Präsidenten Sersch Sargsjan 18 armenische Soldaten getötet worden.
Weitere 35 Soldaten wurden nach den Worten des Staatschefs am Samstag verletzt. Sarkissjan sagte bei einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache nicht, ob es sich bei den Opfern um Angehörige der regulären Streitkräfte oder um Mitglieder von Truppen aus Bergkarabach handelte, das von Eriwan unterstützt wird.
Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass zudem zwölf eigene Soldaten bei den heftigen Gefechten am Samstag getötet wurden. Die ehemaligen Sowjetrepubliken streiten seit vielen Jahren um die Südkaukasus Region Bergkarabach. Proarmenische Separatisten hatten das Gebiet, das zu Sowjetzeiten Aserbaidschan zugeschlagen worden war, obwohl es mehrheitlich von Armeniern bewohnt wurde, Ende der 80er Jahre mit Jerewans Unterstützung nach Pogromen an Armeniern in Sumgait 1988, Kirowabad 1988, Baku 1990 und Maraga 1992 unter ihre Kontrolle gebracht.
Im Zuge eines jahrelangen Kriegs wurden hunderttausende Menschen aus beiden Ländern vertrieben und schätzungsweise 30.000 Menschen getötet. Im Jahr 1994 wurde ein Waffenstillstand vereinbart, einen Friedensvertrag gibt es aber bis heute nicht. International wird Bergkarabach weiterhin als Teil Aserbaidschans angesehen, Armenien erkennt dies aber nicht an.
Weitere Themen
Politik
Frankreich hat sich verpflichtet, Präzisionswaffen an Armenien zu verkaufen und armenische Militäroffiziere auszubilden, erklärten die Verteidigungsminister der beiden Länder am Freitag, da Jerewan seine...
Politik
Bergkarabach verhandelt nicht über die Öffnung einer anderen Straße als den Lachin-Korridor, so der Präsident der de-facto Republik Arzach, Arayik Harutyunyan. Vor Demonstrierenden vor...
Bergkarabach
Die seit acht Monaten andauernde Blockade des Lachin-Korridors durch Aserbaidschan hat zu einer humanitären Krise geführt. Eine Gruppe türkischer Intellektueller ruft die internationale Gemeinschaft...
Meinung
Ein Offener Brief an Außenministerin Annalena Baerbock Sehr geehrte Frau Baerbock, seitdem Sie die verantwortungsvolle Aufgabe der Außenministerin für unser Land Deutschland inne haben,...