Folgen Sie uns

Hallo, wonach suchen Sie?

Musik

Verbot: Keine armenische Musik im Eurovision EuroClub

DJ Douze Points an den „Turntables“ des EuroClubs in Aserbaidschan


Zu dem kürzlichen Verbot des Spielens armenischer Musik im aserbaidschanischen EuroClub schrieb der DJ, der die armenische Musik spielte noch während er sich im Club befand: „Ich bin ziemlich genervt: Vorhin habe ich den armenischen Beitrag “Apricot Stone” in einer Remix-Version gespielt. Die Reaktion kam prompt. Verbot jeglicher armenischer Musik im EuroClub!“

Weiterhin schreibt DJ Douze Points, mit richtigem Namen Lars Peters:
„Da war das Ende des weltgrößten Fahnenmastes erreicht: Beim Abspielen von armenischer Musik hört der Spaß auf. Eigentlich war Armenien, das mit Aserbaidschan weiterhin im ungeklärten Kriegszustand liegt, zum Eurovision Song Contest eingeladen – und hatte sämtliche Sicherheitsgarantien erhalten. Dennoch hatte Armenien abgesagt – und damit eine saftige Strafe kassiert.
Heute Abend zeigte sich im EuroClub, wie weit es mit der aserbaidschanischen Weltoffenheit tatsächlich steht: Sie endet an der westlichen Grenze.
Nachdem ich – offenbar als erster DJ im EuroClub überhaupt – einen armenischen Titel gespielt hatte (konkret die Remix Version von “Apricot Stone” im Anschluss an eine Transenrunde mit Conchita Wurst und der dänischen DQ) passierte erstmal nichts.
Aber ca. eine halbe Stunde später war der Chef des Clubs da – und der untersagte mir ausdrücklich das Abspielen von armenischer Musik: “Dann bekommen wir ein richtiges Problem.”
Er beharrte darauf, dass wir DJs darüber vorab informiert worden seien, was so nicht der Fall war. Das wurde umso schneller nachgeholt. Über DJ Ohrmeister ging die Order vom Hausherren an alle DJs, die noch im EuroClub auflegen werden: Armenische Musik ist tabu.
Die schöne aserbaidschanische Fassade zeigt ihre ersten Risse…“
Armenien lehnte die diesjährige Teilnahme beim Eurovision Song Contest in Aserbaidschan ab, nachdem ein armenischer Soldat an der Grenze zu aserbaidschan im Februar diesen Jahres erschossen wurden war. Zudem nannte das armenische Staatsfernsehen als Begründung für den Boykott in einem Statement die Äußerungen des aserbaidschanischen Präsidenten, wonach dieser Armenier in aller Welt als Hauptfeinde Aserbaidschans bezeichnet habe, obwohl die dortigen Behörden versprochen hatten, die Sicherheit aller Teilnehmerländer zu garantieren.

(ESC Prinz Blog)
Werbung
Werbung

Meistgelesen

Werbung

Weitere Themen

Politik

Frankreich hat sich verpflichtet, Präzisionswaffen an Armenien zu verkaufen und armenische Militäroffiziere auszubilden, erklärten die Verteidigungsminister der beiden Länder am Freitag, da Jerewan seine...

Politik

Bergkarabach verhandelt nicht über die Öffnung einer anderen Straße als den Lachin-Korridor, so der Präsident der de-facto Republik Arzach, Arayik Harutyunyan. Vor Demonstrierenden vor...

Bergkarabach

Die seit acht Monaten andauernde Blockade des Lachin-Korridors durch Aserbaidschan hat zu einer humanitären Krise geführt. Eine Gruppe türkischer Intellektueller ruft die internationale Gemeinschaft...

Meinung

Ein Offener Brief an Außenministerin Annalena Baerbock Sehr geehrte Frau Baerbock, seitdem Sie die verantwortungsvolle Aufgabe der Außenministerin für unser Land Deutschland inne haben,...