Vom 10. bis 16. November findet in Köln eine Veranstaltungsreihe mit Konzerten, Lesungen und einer umfangreichen Filmretrospektive unter dem Motto „Children of Hayastan“ statt. Präsentiert werden armenische Filme von 1915-2015 mit dem Thema „100 Jahre Völkermord an den Armeniern“.
Ein Jahrhundert nach dem Völkermord zeigt die Retrospektive filmische Zeugnisse von armenischem Leben und Überleben. Unter anderem werden Filme aus Armenien, Türkei, Kanada, Deutschland, Iran, Libanon, Schweden, UdSSR, Argentinien und Frankreich zu sehen sein.
„Wir glauben an die heilende, aussöhnende und friedensstiftende Kraft des Kinos. Wir glauben, dass das Kino uns helfen kann, seit Jahrzehnten verschwiegene Dinge auszusprechen, und uns besser kennen zu lernen. Und wir glauben dies nicht nur, wir arbeiten auch daran!“, so die Veranstalter.
Die Leitsätze der armenisch-türkischen Kinoplattform, deren Arbeit im Rahmen der Filmreihe vorgestellt werden, sollen das einleitende Motto sein. Ein Wesenszug des Kinos – als Medium, das den flüchtigen Moment festhält – ist der Kampf gegen Vernichtung und Vergessen. So erzählen viele der im November gezeigten Filme nicht nur von Vertreibung und Flucht, sondern auch von Leben und Überleben, von Rückkehr und Spurensuche, voller Nostalgie „Hayastan“ benennt ursprünglich den historischen Siedlungsraum der Armenier; heute wird der Begriff häufig mit Melancholie und Sehnsucht verwendet, eine unerreichbare verlorene Heimat bezeichnend.
Die Lebensgeschichten Einzelner, die viele Filme – dokumentarisch und fiktionalisiert – umkreisen, machen das Unaussprechliche des Völkermordes für uns Gegenwärtige anschaulich. Die Fluchtlinien, die dort erzählerisch nachgezeichnet werden, reichen auch bis in unsere unmittelbare Nähe: In Köln lebt und wirkt die größte armenische Gemeinde in Deutschland.
Mehr Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es hier:
– Children of Hayastan auf Facebook
– Webseite Children of Hayastan – Armenische Filme 1915-2015
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